Ottokraftstoffe, sind alle Kraftstoffe für Ottomotoren. Ottokraftstoff, auch bekannt als Benzin, ist ein flüssiger Brennstoff, der hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen besteht und als Treibstoff für Verbrennungsmotoren verwendet wird. Benzin wird aus Rohöl gewonnen.
Die Herstellung von Ottokraftstoff beginnt mit der Destillation von Rohöl in einer Raffinerie. Das Rohöl wird durch Erhitzen und Verdampfen in seine Bestandteile zerlegt, die in unterschiedlichen Temperaturen kondensieren. Die leichtesten Kohlenwasserstoffe, die am niedrigsten sieden, werden als erste destilliert und ergeben Benzin. Die Fraktion des Rohöls mit dem Siedebereich zwischen 35°C und 210°C wird als Rohbenzin (Naphtha) bezeichnet. Motorenbenzin bzw. Ottokraftstoff ist ein veredeltes Rohbenzin. Durch Blending wird das Rohbenzin auf die notwendigen Parameter in den entsprechenden Kraftstoffnormen eingestellt.
Nach der Destillation wird das Benzin durch verschiedene Prozesse wie Reformierung, Isomerisierung, Alkylierung und Polymerisation veredelt, um es mit bestimmten Eigenschaften wie Oktanzahl, Dampfdruck und Verdampfungstemperatur zu versehen.
Es gibt auch verschiedene Arten von Ottokraftstoffen, die sich in ihrer Zusammensetzung und ihren Eigenschaften unterscheiden. Einige Beispiele sind bleifreies Benzin, Superbenzin, Premium-Benzin und E10 (eine Mischung aus 90% Benzin und 10% Ethanol). Die Auswahl an Ottokraftstoffen hängt oft von den gesetzlichen Vorschriften, den Verfügbarkeiten und den Bedürfnissen der Verbraucher ab.
Neben dem Motorenbenzin gibt es noch verschiedene Benzine:
Naphtha (Rohbenzine) für die Petrochemie
Spezialbenzin als Lösungs- und Extraktionsmittel
Flugbenzin für Flugzeuge mit Kolbenmotoren
Wichtigste Kriterien der Ottokraftstoffe sind die Klopffestigkeit und die damit verbundene Angabe der Oktanzahl (die Research-Oktanzahl (ROZ) . Die Klopffestigkeit ist ein Maß für die Fähigkeit eines Kraftstoffes, in einem Ottomotor zu brennen, ohne unkontrolliert zu verbrennen, was als Klopfen bezeichnet wird.
Das an Tankstellen angebotene Super Benzin sowie Super E10 hat 95 ROZ und Super Plus 98 ROZ.
Wenn ein Kraftstoff im Brennraum eines Ottomotors zu schnell und unkontrolliert verbrennt, kann es zu Klopfgeräuschen führen. Dies kann auch dazu führen, dass der Motor ineffizient arbeitet und dass die Emissionen erhöht werden.
Die Klopffestigkeit wird durch die Oktanzahl des Kraftstoffs gemessen. Die Oktanzahl ist ein Maß für die Klopffestigkeit des Kraftstoffs und gibt an, wie gut ein Kraftstoff klopffest ist.
Kraftstoffe mit höherer Oktanzahl sind in der Regel teurer als solche mit niedrigerer Oktanzahl, da sie spezielle Additive enthalten, um ihre Klopffestigkeit zu erhöhen.
Additive
Es gibt verschiedene Arten von Additiven für Ottokraftstoff um dessen Leistung und Qualität zu verbessern:
Booster erhöhen die Oktanzahl des Ottokraftstoffs, was zu einer verbesserten Verbrennung und Motorleistung führen kann.
Reinigungsmittel entfernen Ablagerungen und Verunreinigungen im Kraftstoffsystem.
Korrosionsinhibitoren verhindern die Korrosion von Metallteilen im Kraftstoffsystem, die durch Feuchtigkeit und andere schädliche Chemikalien im Kraftstoff verursacht werden kann.
Schmiermittel zu Schmierung beweglicher Motorteile.
Anti-Oxidationsmittel verhindern die Oxidation des Kraftstoffs, die zu einer Verschlechterung der Qualität und Leistung des Kraftstoffs führen kann.
Anti-Klopfmittel gegen Klopfen des Motors (siehe oben).
Irrigerweise werden auch Farbstoffe als Additive bezeichnet, obwohl sie die Qualität nicht verbessern. Sie dienen nur dazu die Verwendung von Steuern und Abgaben zu erleichtern.
Die Auswahl und Verwendung von Additiven hängen oft von den spezifischen Bedürfnissen des Fahrzeugs und den gesetzlichen Vorschriften ab. Einige Ottokraftstoffe enthalten bereits eine Mischung von Additiven, während andere möglicherweise zusätzliche Additive benötigen, um bestimmte Eigenschaften oder Leistungen zu verbessern.
Additive werden teilweise schon in der Raffinerie dem Benzin zugesetzt. Alternativ haben die Tanklager die Additive in Additivtanks und können sie während der Befüllung von Tankwagen, Kesselwagen oder Schiffen im Füllstrom zudosieren. Die Dosierung der Additive erfolgt automatisch. Durch die variable Beimischung von Additiven erhält das Tanklager die Möglichkeit aus wenigen Tanks viele Produkte für verschiedene Kunden (i.d.R. Ölgesellschaften) vertreiben zu können. Die Dosierung der erfolgt also basierend auf den Anforderungen des Empfängers. Dessen Anforderungen an die Dosierung der Additive ist im Terminal Administration System gespeichert (Dosierraten und Arten der Additive in den Partnersorten). Diese Anforderungen können basierend auf spezifischen Leistungsmerkmalen des Kraftstoffs, wie zum Beispiel Oktanzahl, Reinheit oder Stabilität, bestimmt werden. Der Tiger im Tank ist also bestenfalls ein Esso-Additiv aus den 60ern.
Tankwagenbeladungen werden zumeist über Flow Computer gesteuert. An diese wird das Rezept und die Sollmenge übergeben oder ein hinterlegtes Rezept angewählt. Ein Rezept enthält die Dosierrate und einen Verweis auf den Produktweg zu den Additivtanks. Auf Basis der gemessenen Menge steuern die Flow Computer in definierten Intervallen die Zugabe der errechnete Menge an (z.B. eine Einspritzung alle 250 L) .Die Dosierung der Additive wird also gesteuert, überwacht und aufgezeichnet, um sicherzustellen, dass die Anforderungen des Empfängers erfüllt werden.
Das geht bei volumetrischer und bei gravimetrischer (massebasierter) Beladung.