Dialogterminals an Einfahrten

Driver Operated Loading ist ein Prozess im Tanklager, bei dem der Fahrer eines Tankzuges (TKW) selbst das Be- oder Entladen seiner Fahrzeuge steuert. Dieser Prozess erfordert eine genaue Identifikation der Fahrzeugteile und des Fahrers, sowie eine sorgfältige Planung des Be- oder Entladevorgangs.

RCU II

Im Einfahrtsprozess haben Dialogterminals deshalb eine wichtige Aufgabe. Der Einfahrtsprozess umfasst die Abfertigung von TKW, die in das Tanklager einfahren, um Produkte abzuliefern oder abzuholen. Dialogterminals werden bei diesem Prozess eingesetzt, um eine effiziente und sichere Kommunikation zwischen dem Fahrer des Tanklastwagens und dem Terminal Management Systems (TMS) zu gewährleisten. Der Fahrer muss in der Regel den Dialogterminal bedienen, um wichtige Informationen wie die Menge und Art des abzuliefernden oder abzuholenden Produkts und den vorgesehenen Beladeort einzugeben.

Zumeist arbeitet der Fahrer für eine Transportgesellschaft, die im Auftrag eines Kunden agiert, der Ware zu einem Warenempfänger transportiert oder einlagert. Für diese Warenbewegung existieren i.d.R. Verträge, dessen Nummern am Dialogterminal eingegeben werden müssen.

Hierzu gehören neben der die Menge und Art des zu ladenden Produkts, der vorgesehene Abladeort und andere relevante Daten gegebenen Falls auch die Kammerplanung.

Das TMS kann über die Eingaben am Dialogterminal auch die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen überprüfen und sicherstellen, dass alle beteiligten Parteien über mögliche Gefahrenquellen informiert sind.


Für die Fahrzeuge wird geprüft, ob ihre Straßen-Zulassungen gültig sind (TÜV) und ob sie für den Transport des Produktes geeignet sind (ADR). Eine ADR-Prüfung ist eine Überprüfung der Sicherheitsausrüstung und der Beförderungseinrichtungen von Fahrzeugen, die Gefahrgut transportieren.

Die Prüfungen finden gegen die im TMS hinterlegten Daten statt. Die Daten im TMS werden periodisch geprüft. Dazu muss der Fahrer in der Expedition die entsprechenden Papiere vorlegen. Drohen Fristen zur Vorlage abzulaufen, wird der Fahrer am Dialogterminal zur Vorlage in der Expedition aufgefordert.

Darüber hinaus ermöglichen Dialogterminals auch eine effiziente Planung des Beladevorgangs, insbesondere der Kammerplanung. Die Kammerplanung beinhaltet die Aufteilung der insgesamt geplanten Mengen auf die im TKW vorhandenen Kammern. Dabei wird berücksichtigt, welche Produkte in welchen Mengen transportiert werden sollen und welche Kammergrößen und -anordnungen am besten geeignet sind, um diese Produkte sicher und effizient zu transportieren.

Die Kammerplanung ist ein wichtiger Prozess, der von den Betreibern von Tanklagern und Transportunternehmen sorgfältig durchgeführt werden muss, um sicherzustellen, dass die richtigen Produkte in den richtigen Mengen in den Tankwagen geladen werden und dass die Ladung sicher und effizient transportiert wird. Eine sorgfältige Kammerplanung kann dazu beitragen, Verzögerungen, Störungen und Unfälle zu vermeiden und die Betriebseffizienz im Tanklager zu maximieren.

Sofern das TMS alle für die Planung notwendigen Daten erhalten hat und alle Checks positiv sind, kann es eine angeschlossene Schranke oder ein Rolltor öffnen bzw. eine Ampel auf Grün schalten.

Dialogterminals an Füllbühnen

Auch an den Füllbühnen kommen Dialogterminals zum Einsatz. An der Bühne muss sich der Fahrer erneut identifizieren, um gemäß seiner Planung be- oder entladen zu können.

 Liegt eine gültige Planung vor kann er durch die Eingabe der Kammernummer die für diese Kammer geplante Menge als Vorwahlmenge (Preset) an den Flow Computer für den Meter mit dem richtigen Produkt freigeben. Nach Abschluss der Be- oder Entladung kann er über das Dialogterminal das Beladeende auslösen (End of Loading =EOL).

Je nach TMS System kann der Fahrer den Beladevorgang in Echtzeit überwachen und den Durchfluss kontrollieren, um sicherzustellen, dass der TKW ordnungsgemäß beladen wird und keine Überfüllung oder Leckage auftritt. Dies ermöglicht eine schnelle und effiziente Beladung des TKWs und minimiert die Wartezeit für den Fahrer.

Viele Flow Computer haben neben der Steuerung der Be- und Entladung auch die Möglichkeit als Dialogterminal dienen zu können. Dadurch entfällt die Notwendigkeit an der Füllbühne zusätzliche Dialogterminals installieren zu müssen. Dies ist insbesondere deshalb interessant, weil für Geräte, die an Füllbühnen installiert werden besondere Anforderungen gelten (EX – Bereich).

Dialogterminals an Ausfahrten

Dialogterminals spielen auch beim Ausfahrtsprozess in einem Tanklager eine wichtige Rolle.

Dialogterminals werden eingesetzt, um den Ausfahrtsprozess zu steuern. Bevor der TKW das Tanklager verlassen darf, muss der Bediener am Dialogterminal bestätigen, dass der TKW ordnungsgemäß beladen wurde und alle Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen eingehalten wurden. Der Fahrer löst nach seiner Identifikation den Ausdruck der erforderlichen Dokumente und Genehmigungen aus.

Wenn das TMS feststellt, dass alle Bedingungen gegeben sind, dass der TKW das Tanklager verlassen darf, wird die Ausfahrt-Schranke automatisch geöffnet.

Bei gravimetrischer Beladung befinden sich i.d.R. Fahrzeugwaagen an Ein- und Ausfahrten. Diese werden in Kombination mit den Dialogterminals genutzt. Über die Dialogterminals wird dann zusätzlich die Verwiegung des Fahrzeugs ausgelöst.